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Die Fuggerhäuser in der Augsburger Maximilianstraße entstanden zwischen 1512 und 1515.
Jakob Fugger der Reiche ließ von 1512 bis 1515 an der damals wichtigen Handelstraße Via Claudia (der heutigen Maximilianstraße) neben dem damaligen Weinmarkt zwei nebeneinander liegende Häuser, eine Stadtresidenz und ein Lagerhaus, errichten. Er entwarf den Komplex selbst nach Plänen, die er auf seiner Italien-Reise notiert hatte. Der Profanbau ist das erste Bauwerk nördlich der Alpen, das im Stil der italienischen Renaissance errichtet wurde. Weitere angrenzende Häuser wurden ab 1517 hinzuerworben und in den Komplex dieses Stadtpalastes integriert.
Die äußere Fassade, eine der längsten in der Straße, zeugte vom Reichtum der Fugger, da damals die Gebäudesteuer nach der Länge der Frontfassade berechnet wurde.
Im Inneren des Komplexes ließ Jakob Fugger vier Innenhöfe mit Arkaden, Mosaiken, toskanischem Marmor und Wasserbecken anlegen. Der Damenhof ist mit seinen von toskanischen Säulen gestützten Arkadengängen und prächtig bemalten Bögen der bedeutendste und gilt als einer der schönsten Innenhöfe Deutschlands. Er war der Garten für die weiblichen Familienangehörigen der Fugger. Zum Damenhof gelangt man über den so genannten kleinen Zofenhof. Der dritte Hof wird Serenadenhof genannt, der rückwärtige Reiterhof.
Durch ein hohes und breites Tor – das Adlertor – konnte man auch mit größeren Pferdegespannen in den Komplex einfahren und durch das Tor im hinteren Innenhof, den Reiterhof, wieder herausfahren.
Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude durch Carl Fürst Fugger-Babenhausen bis 1951 wieder aufgebaut. Die Frontseite der Fuggerhäuser zierte früher eine Bemalung von Hans Burgkmair (1473–1531), die im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach durch eine neue Bemalung ersetzt wurde. Alle Schäden des Krieges konnten durch die Fugger ab dem Jahre 1951 wieder beseitigt werden.
Gedenktafeln an der Hausfassade erinnern daran, dass hier das Fuggersche Firmenimperium seinen Hauptsitz hatte und 1518 in den Fuggerhäusern der Reformator Martin Luther von Kardinal Cajetan verhört wurde. In der Mitte der Fassadenfront findet man das Adlertor, das darauf hinweist, dass die Fuggerhäuser kaiserliches Quartier waren. Das Adlertor ist heute der Haupteingang zur Fürst Fugger Privatbank.
Die Fuggerhäuser sind mit Ausnahme der drei Innenhöfe nicht öffentlich zugänglich. Zu besichtigen sind der Damenhof und der Serenadenhof. An seiner Nordseite findet man den weißen Erker, hinter dem sich die Prunkräume Kaiser Karls V. befanden.
Öffentlich zugänglich ist auch die dreischiffige Erdgeschosshalle mit Kreuzgratgewölbe nördlich des Adlertors, wo sich heute die Räume einer Buchhandlung befinden. In den Verkaufsräumen schaut man auf den angrenzenden Damenhof.
Ein Fuggerwappen ziert das rückwärtige Portal dieser Fuggerhäuser am Zeugplatz. In diesem Bereich hat sich vermutlich der ehemalige Fuggersche Konzertsaal befunden, in dem Wolfgang Amadeus Mozart 1777 ein legendäres Konzert gab.
Der Komplex der Fuggerhäuser befindet sich heute im Besitz des Fürsten Fugger-Babenhausen.
Von den vorliegenden Einzelbewertungen über die Sehenswürdigkeit folgt die durchschnittliche Bewertung
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